Am vergangenen Mittwoch, dem 19. November 2025, tauchten die Kinder der Forscherwerkstatt wortwörtlich in die Schokolade ein, denn der gemeinnützige Verein Südwind stattete den jungen Forscherinnen und Forschern einen Besuch ab und nahm sie mit auf die Reise der Kakaobohne.
Rund 8,5 kg Schokolade werden pro Kopf in Österreich jedes Jahr konsumiert. Europa und die USA beanspruchen 75 % des weltweiten Kakaokonsums für sich. Doch dort, wo der Kakao herkommt, wird Schokolade nur selten genascht. Im Südwind-Workshop besprachen die Kinder mit Referentin Monika Schneider-Mendoza die Lieferkette sowie den Anbau- und Herstellungsprozess des Kakaos. Was ist Kakaobutter und wie sieht eine Kakaofrucht eigentlich aus? Warum wächst Kakao nicht in Österreich und welche Auswirkungen hat das sich verändernde Klima auf die Kakao-Produzent:innen im Globalen Süden?
Die Kinder erfuhren, dass der Großteil der Kakaobohnen, den österreichische Betriebe einkaufen, aus Ghana und der Elfenbeinküste stammt. In beiden Ländern stellt Zwangsarbeit große Probleme dar, ebenso wie sehr niedrige Einkommen für Kakaobäuer:innen. Nur 6,6 % des Verkaufspreises einer Schokoladentafel verbleiben bei den produzierenden Kleinbäuer:innen. Denn, obwohl die Kakaopreise letztes Jahr empfindlich stiegen, müssen die Bäuer:innen Ausfälle aufgrund von Pflanzenkrankheiten und den Folgen der Klimakrise beklagen. Auch Kinderarbeit und die Wichtigkeit von Bildung wurden im Workshop bearbeitet. Ein sozial-fairer und nachhaltiger Kakaoanbau sichert nicht nur das menschenwürdige Auskommen der Kakaobäuer:innen, sondern auch die weltweite Nachfrage nach der kleinen Bohne.
Gütesiegel geben Orientierung, den Einkauf fairer zu gestalten und gerechtere Arbeitsbedingungen zu fördern. Die Teilnehmenden lernten in den Südwind-Workshops über den Fairen Handel, der auf ökologisch und sozial nachhaltige sowie transparente Handels- und Verarbeitungswege setzt. Der Faire Handel fördert langfristige Partnerschaften mit den Kleinbäuer:innen und macht die Menschen entlang der Lieferketten sichtbar. In den Workshops stellten die Kinder selbst Schoko-Pralinen mit fair gehandeltem Kakaopulver aus dem Weltladen her. Wer viel Arbeit hat, soll auch genug dabei verdienen. Die Kinder waren sich einig: Schokolade muss fair sein!