Als ÖKOLOG und UMWELT WISSEN Schule liefern wir bereits seit 2012 einen Beitrag zur Bildung für Nachhaltigkeit und zur Schulentwicklung in Österreich. Es gilt nun mehr denn je die Umweltbildung und ein Verständnis für Natur und Umwelt sowohl im Kleinen als auch im Großen, in den Klassen und der Schule zu verankern. Kontinuierliche Projekte rund um Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein fließen so spielerisch in den Alltag der Kinder mit ein.
Ein besonderes Highlight im vergangenen Schuljahr war die Forschungswerkstatt: Gemeinsam mit Studierenden der PH NÖ und in Kooperation mit der ÖKOLOG-Beauftragten Babette Lughammer entdeckten und erforschten die Schüler:innen der 3. und 4. Schulstufe spannende naturwissenschaftliche Phänomene. Der Schwerpunkt lag dabei auf dem Thema Boden.
Die Kinder gestalteten ihr eigenes Forscherheft, in dem sie Beobachtungen und Erkenntnisse zu chemischen, physikalischen und biologischen Experimenten rund um den Boden dokumentierten. Auch die biologische Vielfalt unserer Umwelt wurde genau untersucht.
Neben dem naturwissenschaftlichen Arbeiten kam auch die Kreativität nicht zu kurz: Im 1. Semester wurde eine Ausstellung mit selbst gestalteten Plakaten organisiert. Im 2. Semester stand schließlich der Schulgarten im Mittelpunkt: Unter dem Titel „Natur im Garten“ bepflanzten die Kinder diesen neu – mit nachhaltigen, klimafitten und regionalen Pflanzen. Dabei lernten sie die wichtigsten Bodentiere kennen und erfuhren viel über die Zusammenhänge in der Natur – immer mit dem Fokus auf das Thema Boden.
Vom 14. bis 27. Oktober 2024 führten die Klassen 3a, 3b, 4a und 4b im Rahmen der Plastik-Check Woche von Greenpeace den „Plastik-Check“ durch. Die Schülerinnen und Schüler setzten sich in dieser Zeit intensiv mit der Problematik der Plastikverschmutzung auseinander und untersuchten den Plastikverbrauch in ihrem Schulalltag und bei ihnen zuhause.
Ziel des Projekts war es, den Kindern auf spielerische Weise das Thema Umweltschutz näherzubringen und ein Bewusstsein für die Auswirkungen von Plastikmüll auf unsere Natur zu schaffen. Dabei erforschten die Schülerinnen und Schüler, wieviel Plastik in ihrem Schulalltag verwendet wird und wie sich dies nachhaltig reduzieren lässt.
Dazu wurde der gesamte Abfall der gelben Tonne in Kategorien eingeteilt und gezählt. Insgesamt haben die teilnehmenden Klassen in einer Woche 2522 Plastikgegenstände weggeworfen. Hochgerechnet auf ein ganzes Jahr wären das insgesamt 131594 Stück Plastikmüll.
Das Projekt hat nicht nur das Bewusstsein für die Wichtigkeit des Umweltschutzes gestärkt, sondern auch gezeigt, wie bereits kleine Veränderungen im Alltag große Auswirkungen auf die Umwelt haben können. Die Klassen 3a, 3b, 4a und 4b sind nun motiviert, das Gelernte in ihren Alltag zu integrieren und als junge Umweltschützer:innen aktiv zu werden.
Von bodenständigen Perspektiven, Pilzen als unsichtbaren Architekten unserer Ökosysteme, aber auch Bodenbewusstseinsbildung mit allen Sinnen erfuhren die Teilnehmenden der jährlichen Umwelt.Wissen Tagung des Landes NÖ, die am 17.10.2024 in St. Pölten stattfand. Bildungsdirektor Karl Fritthum betonte die hohe Relevanz, dem Boden als lebensnotwendige Ressource interdisziplinär im Unterricht zu begegnen. Nachdem der Vormittag durch unterschiedliche Vorträge zu Bodennutzung, -zusammensetzung, -aufbau und -anreicherung den Lebensraum Boden (be-)greifbar machte, wurde am Nachmittag in unterschiedlichen Workshop-Angeboten dem Themenbereich aus kreativer, praktischer, naturwissenschaftlicher und didaktischer Perspektive begegnet.
Veronika Käfer-Schlage (Bereichsleiterin für Umweltbildung und BNE/Land NÖ) und Katharina Bancalari führten durch das umfangreiche Tagungsprogramm und die vielfältigen Informationen und Zugänge zusammen.
Katharina Bauer aus der Praxisvolksschule und Babette Lughammer aus dem Zentrum Zukünfte.Bildung der PH NÖ nahmen in ihrer Funktion als Ansprechpartnerinnen von ÖKOLOG, dem größten Netzwerk für Schule und Umwelt, an der Tagung teil und nahmen eine Vielzahl an Kooperations- und Projektideen mit an den Campus.
Übergabe Jubiläumsurkunde
Im Rahmen der ÖKOLOG Fortbildung „Klimaschützer Moor: Warum Moorschutz uns alle betrifft“ wurde am Donnerstag, 02.05.2024, Katharina Bauer, ÖKOLOG Koordinatorin an der Praxisvolksschule der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich, die Jubiläumsurkunde im Heidenreichsteiner Moor, überreicht. Bereits 10 Jahre lang engagiert sich die Praxisvolksschule im Umwelt und Nachhaltigkeitsbereich und bindet hier auch Studierende der Hochschule mit ein. So wurden im vergangenen und auch laufenden Jahr bereits zwei gemeinsame Projekte mit Kollegin Babette Lughammer, ÖKOLOG Koordinatorin, der Pädagogischen Hochschule, im Rahmen einer Lehrveranstaltung umgesetzt. Kinder und Studierende lernen so miteinander und voneinander mehr über kinderleichten Klima- und Umweltschutz – und, warum er uns alle betrifft.
Bei der Fortbildung tauschten sich bereits bekannte ÖKOLOG Gesichter und auch neue, über unterschiedlichste Themen aus. Es wurden Projekte der einzelnen Schulen vorgestellt, welche nicht diverser sein könnten und auch gefachsimpelt. Im Anschluss an die Urkundenübergabe und einem spannenden Vortrag über die Wichtigkeit der Moore, führten die Kolleginnen des Naturparks Heidenreichsteiner Moor durch das windige Moor, wo bereits an ausgewählten Stellen, ein Sonnentau entdeckt werden konnte.
Am vergangenen Donnerstag feierte das österreichweite Umweltbildungsprogramm ÖKOLOG sein 25-jähriges Bestehen an der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich. Zahlreiche Gäste aus Bildung, Politik, Schulen und Studierende nahmen an der festlichen Veranstaltung teil, um die Erfolge der vergangenen Jahre zu würdigen und einen Blick in die Zukunft nachhaltiger Bildungsarbeit zu werfen. Dabei standen neben den Beiträgen der Jubiläumsschulen auch Key Note Speaker Stefan Stockinger im Mittelpunkt, welcher eine Zeitreise von 2040 zurück ins Jahr 2025 unternahm, um positive Änderungen der Zukunft kreativ und eindrucksvoll aufzuzeigen.
Ein besonderes Highlight des Programms war der Auftritt der Kinder der UVÜ Forscherwerkstatt. Mit viel Begeisterung präsentierten sie, was in ihrer unverbindlichen Übung geforscht, entdeckt und ausprobiert wird. Anhand der 7 W-Fragen („Was? Wer? Warum? Wie? Womit? Wo? Wohin? ) gaben die jungen Forscher*innen Einblicke in ihre Arbeit und erklärten eindrucksvoll, warum es so wichtig ist, schon im Kindesalter Neugier und Forschergeist zu fördern und den Schutz der Natur in den Vordergrund zu rücken.
Im Anschluss überraschten die Kinder das Publikum mit dem Blumenwiesenrap, einem mitreißenden Lied, das nicht nur zum Mitklatschen anregte, sondern auch auf humorvolle Weise die Sprache der Insekten vermittelte. Der kreative Beitrag wurde mit großem Applaus belohnt und machte deutlich, dass Nachhaltigkeit und Naturbewusstsein auf spielerische Art vermittelt werden können.
Der Auftritt der Forscherwerkstatt-Kinder zeigte eindrucksvoll, wie junge Menschen aktiv in das Thema Umweltbildung eingebunden werden können. Sie verkörperten die zentrale Botschaft von ÖKOLOG: Nur wer neugierig bleibt, Fragen stellt und selbst forscht, wird die Welt von morgen nachhaltig gestalten.
Die Jubiläumsfeier an der PH Niederösterreich war nicht nur ein Rückblick auf 25 Jahre erfolgreiche Umweltbildungsarbeit, sondern auch ein Ausblick darauf, wie wichtig junge Forscher*innen für die Zukunft sind. Mit ihrer Begeisterung und Kreativität gaben die Kinder der UVÜ Forscherwerkstatt dieser Feier einen ganz besonderen Glanz.